Neulich saß ich in der Abflughalle in Hannover und wartete auf meinen Rückflug nach Köln.
Ein anderer Passagier setzte sich neben mich. Der Typ war offensichtlich ein psychisches Wrack.
Er wechselte die Gesichtsfarbe von rot über bleich nach grau und umgekehrt und zitterte am ganzen Leib.
“Na, Flugangst?“ fragte ich ihn mitfühlend.
“Nee, keine Flugangst. Ich bin beruflich nach Köln versetzt worden. Die Menschen dort sind verrückt, nicht wahr?
Ständig Schießereien, Überfälle, Drogen, heruntergekommene Schulen und eine der höchsten Kriminalitätsraten im Land.“
“Ach, so schlimm ist es gar nicht, wie die Medien immer berichten“ versuchte ich ihn zu beruhigen.
“Suchen Sie sich eine hübsche Wohnung, gehen Sie zur Arbeit und kümmern Sie sich nur um sich selbst.
Eine geeignete Schule für Ihre Kinder werden Sie schon finden.
Ich lebe und arbeite in Köln jetzt schon seit über 30 Jahren und nie ist mir das geringste passiert.“
Allmählich entspannte sich mein Gesprächspartner und auch sein Zittern hörte auf. “Ich danke Ihnen“ meinte er.
“Habe mir schon die größten Sorgen gemacht. Man hört und liest ja immer so viel. OK, ich nehm Sie beim Wort.
“Dann fügte er noch hinzu: “Was machen Sie eigentlich beruflich in Köln?“
“Ich arbeite bei einer großen Kölsch-Brauerei und begleite die Auslieferungsfahrer als Heckschütze.“
