Fahrzeug: IVECO STRALIS Bj. 2015, 480 PS, ca. 270 000 km auf der Uhr,
meine Fahrzeit/Woche: ca. 43 Std.
Ges. Std./Woche mit Pausen: ca. 90 Std.
Hatte mir meinen Geburtstag anders vorgestellt.
Alles
fing am So den 5.2. um 18Uhr15 mit einem Tel. Anruf an " kannst du mir
aus der Not helfen, ein Fahrer hat sich eben Krank gemeldet und ich hab
nun keinen Ersatzfahrer ", sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung, Lust hatte ich zwar keine, aber......., also
Klamotten und Proviant für eine Woche gepackt und um 2 Uhr in der Nacht
den 480 PS Motor gestartet, die Fahrerkarte in den Schacht gesteckt und 3
Kontrollleuchten (ABS am Auflieger, Kennzeichenbeleuchtung an der SZM
und Fahrtrichtungsanzeige am Auflieger) wollen einfach nicht erlöschen,
mein Hals war jetzt schon mächtig angeschwollen, was soll´s, Gang rein
und los gehts nach Aschersleben um dort die 27 Tonnen Kreide
abzuliefern. Der Disponent fragte wann ich in Belgien die nächste Ladung
übernehmen könnte, kurz überlegt und den Ladetermin für Di. 7Uhr
festgelegt, hatte aber leider nicht an die deutschen Staus gedacht, und
schon war´s passiert, auf der A7 höhe Göttingen ein mega Stau,
Vollsperrung und Umleitung über A38, zeitverlust 2 Stunden und somit war
der Ladetermin in Belgien nicht mehr einzuhalten, nach etlichen
telefonaten am Di. morgen, neuer Ladetermin 9Uhr30, danach aber erst mal
in die Betriebswerkstatt nach Duisburg, weil meine Fehlersuche, der noch
immer leuchteten Kontrollanzeigen nichts gebracht haben, es ist zum
Kotzen, hat sich alles gegen mich verschworen?. Ankunft in Duisburg,
gerade beginnt der Mann von der Dekra seine Messgeräte in der Einfahrt
zur Werkstatt, für die neue Eichung des Rollenprüfstandes aufzubauen,
Wartezeit 1,5 - 2 Stunden, den Entladetermin in Bad Sobernheim schaff
ich also auch nicht, ok, ganz ruhig bleiben, 2 Monteure suchen nach den
fehlern und 5 Std. später fuhr ich aus der Werkstatt, noch 2,5 Std.
Fahrzeit aber mittlerweile schon gut 13 Std Schichtzeit, jetzt losfahren
wäre doof wegen Feierabendverkehr und ausserdem hatte ich ja schon 7
Std. Pause auf der Uhr die ich mir nicht kaputt machen wollte, also
Duschen, Futtern und Schlafen.
Mi. morgen 3 Uhr Frühstücken, Gardinen
beiseite und Motor Starten, aber warum habe ich Null Luftdruck?, weil
noch mehrere Kollegen auf dem Betriebsparkplatz schliefen bin ich mit
minimalem Betriebsdruck losgefahren, hatte beim Anfahren aber schon ein
komisches Gefühl, dachte, na-ja Steigung, Motor noch kalt...... und kaum
auf der Straße merke ich daß am Auflieger an irgend einer Achse die
Bremse blockiert, in der nächsten Parkbucht angehalten und den Notdienst
Rausgeklingelt, der kam dann um 7 Uhr 15 und stellte fest daß der
Federspeicher-Bremszylinder defekt ist,
bis ich endlich vom Hof kam
war es mittlerweile 10 Uhr, nun aber auf nach Bad Sobernheim, Entladen
und wieder zur Ladestelle in Belgien.
Mittlerweile ist es Do. morgen halbfünf an der belgisch deutschen Grenze wo ich Übernachtet habe, als ich den Schlüssel zum Starten drehe Leuchten sämtliche Luftvorrats-Kontrollleuchten in Rot, Sche...e, was ist denn nun schon wieder los?, draussen dunkel und saukalt, „ ich geh jetzt nicht in die Kälte und schau nach ", wenn ich die Motordrehzahl im Stand erhöht laufen lasse hält der Betriebsdruck etwa 8 von max 11 bar, das reicht um noch sicher zu Bremsen und alle Agregate mit Luft zu Versorgen. Wärend des entladens hatte ich Zeit nach der Ursache des enormen Luftverlustes zu Suchen und wurde auch bald fündig, an dem Siloauflieger befinden sich 2 Rüttler die mit Pressluft betrieben werden wovon bei einem der Luftschlauch am Anschluss beschädigt war, kleine Ursache - große Wirkung, mußte den Schlauch ca. 10cm kürzen, wieder mit einer Schlauchschelle befestigen und wieder nach Belgien zum Beladen, ab da lief es eigentlich ganz isi, hab am Freitag morgen wieder in Bad Sobernheim Entladen und in Belgien vorgeladen bis Limburg/Lahn für Montag nach Aschersleben.
Bin froh Rentner zu sein und diesen Stress nicht mehr Tag für Tag habe.