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Simmering- und Lagerwechsel am Vorderachsdifferential Tahoe Silverado u.ä.

  • Das "Schwitzen" und Tropfen der beiden Achswellendichtungen sind leider bei den IFS-Vorderachsdifferentialen ein typisches Problem und zumindest die mittlere 8.25er Baureihe ist immer mal davon betroffen.-Entsprechend häufig sind die Nachfragen, wie aufwendig die Reparatur ist und wie die abläuft. Ich hab diesbezüglich gestern einfach mal den Fotoknips mitgenommen und ein paar Bildchen gemacht.


    Wer eine Repanleitung hat und das Nachfolgende damit vergleicht, wird für die rechte Seite schnell zwei Unterschiede feststellen. Der eine betrifft die Montagepunkte des Differntials: neben den beiden rechten Haltemuttern des Achsrohres, muß auch der Bolzen der oberen-vorderen Aufhängung herausgenommen werden. Ohne diese Maßnahme senkt sich das Achsrohr nicht tief genug herab, um das Achsrohr gerade nach rechts aus dem Differential zu ziehen. Das gerade Heruasziehen ist wichtig, damit das Pilotlager in der Getriebewelle nicht beschädigt wird.
    Der andere Unterschied ist der Stellmotor. Dieser muß nicht entfernt werden!! Wenn der also dicht ist und funktioniert, laßt den unbedingt sitzen, zumal die Verbindung keine Dichtung hat und mit flüssiger Gewindedichtung, die die meisten vermutlich nicht haben, wieder eingebaut werden muß.
    Ich hab den Stellmotor gestern zwar mit ausgebaut, aber nur um zu zeigen, wie das Ding so aussieht. Im Normalfall lasse ich den sitzen wo er ist.




    So, nu aber los. Zunächst die rechte Seite.
    Das Ganze sollte man wenn möglich auf einer Bühne oder Grube machen, dann gehts schnell und sauber. Es geht zur Not aber durchaus auch bei einem vernünftig aufgebocktem Fahrzeug.



    Als erstes muß der Unterfahrschutz, soweit vorhanden, abgeschraubt werden. (4 Schrauben Schlüsselweite SW15).


    Als nächstes die beiden in der vorderen linken Hälfte befindlichen Schraubstopfen der Einfüll- und Ablassöffnung entnehmen und das Öl ablassen (und ordnungsgemäß entsorgen).
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    Danach werden die sechs Schrauben (SW15) der Antriebswellen-Achswellen-Flanschverbindung entfernt und die Antriebswelle nach schräg unten vorn bewegt, bis sie auf dem Unterlenker aufliegt. Man kann sie dort mit einem Stück Draht oder Bändsel sichern, muß man aber nicht, die fällt nicht runter.
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    Der vierpolige Stecker vom Stellmotor muß nun abgezogen werden; er hat eine einfache leicht lösbare Sicherungslasche, die man nur 1-2mm hochziehen muß. Oben auf dem Achsrohr ist für das Kabel noch ein Befestigungsclip, den man mit einem kleinen Schraubendreher o.ä. öffnen kann um das Kabel zu lösen.
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    Wie schon oben geschrieben, sollte man den Motor, soweit die Verbindung zum Achsrohr dicht ist, nicht abschrauben. Aber damit Interessierte sehen können, wie das Ding ausssieht, oder falls jemand den wechseln möchte, hier mal wie es geht. Der Stellmotor hat ein normales Rechtsgewinde und kann mittels zB. einer Wasserpumpenzange an der sechseckigen Partie des Gehäuses "gegriffen" und aus dem Achsrohr herausgeschraubt werden.
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    Als nächstes muß man die beiden Muttern (SW21) der rechten Achsrohrhalterung vom Differentialträger abschrauben.
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    Einmal editiert, zuletzt von lenagregory ()

  • Damit das Achsrohr so tief herunter kommt, damit es an den beiden rechten Stehbolzen des Diffträgers vorbei geht, während man es gerade vom Differentialgehäuse abzieht, muß auch die vordere obere Differentialhalterung gelöst werden. Das Diff kippt dann etwas nach vorn unten, gegen die Spurstange. Dort bleibt es, es fällt nicht weiter herunter, aber das reicht so eben. Die im Haynes u.ä. beschriebene Methode, daß man es rechts etwas absenkt und dann herauszieht darf man keinesfall praktizieren!
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    Das Achsrohr ist am Differentialgehäuse mit fünf Schrauben (SW15) befestigt. Die können nun komplett herausgeschraubt werden. Achtung, da kommt nochmal ein wenig Öl heraus!
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    Nun das Achsrohr samt Welle nach rechts vom Diff abziehen. Es ist sinnvoll, einen Auffangbehälter (Karton reicht) drunter zu stellen, weil eventuell ein paar Kleinteile mit herausfallen. Keine Panik, das ist gar kein Problem, auch nicht bei der Montage. Nur verlieren darf man das Zeugs nicht.
    Auf dem Bild sieht man das Achrohr von der Diffseite. Die Unterlegscheibe, das Ritzel, die Schaltgabel und die Feder sind die Teile, die hätten herausfallen können.
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    Diese Teile nimmt man nun ab, bis man den Sicherungsring der Welle sieht; der "Piekser" deutet drauf.
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    Diesen Sicherungsring muß man nun aus seiner Nut puhlen. Das geht einigermaßen mit einem mittleren Schraubendreher.
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  • Anschließend läßt sich die Welle ganz einfach aus dem Achsrohr ziehen ...
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    Den Simmerring sollte man mit einem Innenabzieher und Gleithammer herausholen. Das Lager mit einem passenden Rohrstück (zB. 1/2" Wasserrohr) von der Diffseite aus herausklöpfeln. Notfalls kann man auch Lager und Simmering zusammen rausschlagen.
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    Das neue Lager mit einem Setzdorn oder etwas entsprechendem vorsichtig in den Sitz klopfen. Nadelhülsen sind in sich nicht sehr stabil und der Sitz ist stramm; deshalb darauf achten, daß das Lager absolut gerade eingetrieben wird!
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    Den Simmering bündig mit dem Rohr einsetzen.
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    Das nächste Bild zeigt die Getriebewelle, die im Differntialkorb steckt. Diese Welle kann man einfach heraus ziehen, um den Sitz des Pilotlagers zu prüfen.
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  • Hier mal ein Bild von der herausgenommenen Getriebewelle mit dem Pilotlager in der Mitte und dem Zapfen der Achswelle, der in dem Pilotlager läuft. Diese mickrige Verbindung läuft immer mit jeder Radumdrehung mit und ist entsprechend empfindlich. Deshalb muß man beim Trennen von Achsrohr und Diff so vorsichtig und gerade arbeiten, damit da kein Schaden entsteht.
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    Das Pilotlager muß bündig in dem Getriebewellenstummel sitzen, was oft nicht der Fall ist. Deshalb besser kontrollieren und das Lager gegebenenfalls nachsetzen.
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    Auch die feinen, kaum fühlbaren Dreck- und Rostspuren auf der Welle müssen im Bereich der Simmeringlauffläche wegpoliert werden.
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    Die scharfe Nut in der der Sicherungsring in der Welle sitzt, sollte man zur Montage abdecken, damit der neue SImmering nicht beschädigt werden kann. Das geht mit Paketklebeband o.ä. ganz gut.
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    Die Welle läßt sich ganz einfach wieder ins Achsrohr schieben und der Zusammenbau ist in umgekehrter Reihenfolge sozusagen selbsterklärend. Es gibt keine Besonderheiten bei der Montage.
    Die Verbindung zwischen Achsrohrflansch und Differentialgehäuse hat keinerlei Festdichtung. Man muß hier mit Dichtmasse wie Hylomar oder Dirko o.ä. arbeiten. Passt dabei auf, daß dies nur dünn aufgetragen wird, damit nicht im Inneren die Schaltgabel "festgeklebt" wird.


    Anzugsmomente sind:
    - Achsrohr-Diff : 40 Nm
    - Achrohr-Diffträger : 102 Nm
    - Antriebswelle- Achswelle 79 Nm

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  • Auf dere linken Seite ist das etwas einfacher. Allerdings kommt man da schlechter dran. Deshalb sollte man einen Gleithammer mit Ausziehhaken haben. Zwei Möglichkeiten gibt's: entweder einen ganz kurzen Gleithammer, damit man zwischen Radaufhängung und Differential arbeiten kann, oder, besser, eine Wellenverlängerung für den Gleithammer. Damit kann man ganz bequem von aussen arbeiten und den Simmering und das Lager rausklopfen.



    Zunächst mal wieder die sechs Flanschschrauben (SW15) der Antriebswelle zu Achswelle Verbindung herausdrehen
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    Die Welle nach vorn-unten vom Flansch abnehmen und auf dem unteren Dreieckslenker ablegen.
    Nun mit einem "Verlängerungsrohr" von der Fahrzeugmitte von schräg vorn gegen den Flansch der Achswelle einen kurzen kräftigen Schlag führen. Damit springt die Welle aus dem innen liegenden Sicherungsfederring. Das geht relativ leicht, ein 400gr. Hammer reicht locker.
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    Nun den Simmering mittels Gleithammer und Ziehhaken herausdengeln.
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    Gleiches gilt für das dahinter liegende Lager. Das sitzt recht fest und wegen der Radaufhängung kann man hier nicht geradlinig arbeiten. Es geht aber einigermaßen; man muß nur aufpassen, daß man mit dem Ziehhaken nicht den Lagersitz in dem recht weichen Aluminium beschädigt.
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    Das neue Lager mit einem ganz kurzen Treibdorn und passendem Druckstück eintreiben. Auch hier wieder genau drauf achten, daß dies winklig geschieht und das Lager nicht verkantet. Das Lager muß ca. 4 mm tiefer sitzen als der Aussenrand der Bohrung.
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  • Den Simmering bündig in das Diffgehäuse einschlagen und anschließend die inneren Nuten/die Lauffläche satt mit frischem Fett einschmieren. Keine Angst, die paar zehntel Gramm Fett, die später mit ins Öl kommen sind irrelevant.
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    Nun wieder die Lauffläche für den Simmering auf der Welle gut säubern/polieren und leicht enfetten. Die Spitze der Welle bis zur Nut in die der Sicherungsring einrastet ebenfalls gut fetten. Letzteres gewährleistet ein deutlich spürbares aber leichtes Einrasten.
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    Beim Wiedereinsetzen der Welle die Spitze mit der scharfkantigen Nut ganz vorsichtig durch den Simmering schieben, damit dieser nicht beschädigt wird. Die Welle ist etwas dünner als der Simmeringdurchmesser deswegen geht das; trotzdem Vorsicht!
    Die Welle in das Differential schieben, bis man einen deutlichen Widerstand merkt. nun mit einem Gummihammer, der Handballen reicht eventuell auch, einen leichten Schlag gegen den Flansch führen damit der Federring sich öffnet und dann den letzten Zentimeter die Welle einschieben, bis sie einrastet.
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    Nun wieder die sechs Flanschschrauben (SW15) einsetzen und auf 79 Nm anziehen.
    Unterfahrschutz wieder montieren und fertig.



    Noch zwei Tips:
    - die linke Seite kann man nur vernünftig bei abgenommenen linken Vorderrad und wenn die Lenkung ganz nac h links eingeschlagen ist reparieren.
    - beim Lösen und festziehen der Flanschschrauben hält man dann einfach mit einer Holzlatte, die zwischen die Radbolzen gesteckt ist, gegen.
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    so, habe fertig .... :rolleyes:

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  • Danke für den Beitrag, Gregor. Hier kann man nur dazu lernen.

    I don't have horses - I have a Chevy


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