Probleme mit dem Scheibenwischer

Hallo,

vor zwei Wochen fiel mir auf der Überführungsfahrt der Scheibenwischer aus. Blieb einfach plötzlich stehen.
Ich habe dann zunächst die Sicherung kontrolliert - war okay. Dann habe ich eine Spannungsmessung an dem dreipoligen Stecker zum Wischermotor durchgeführt, welche erbrachte, daß bei eingeschalteter Zündung auf Schalterhalterstellung "LO" an einem Pol 11,8V anliegen. Daraus schloß ich, daß der Wischermotor defekt sein müsse, weil er ja trotz anliegender Spannung nicht lief. Also einen Ersatzmotor bestellt, diesen angeschlossen - nichts! Nochmal Kontakte gereinigt, dann die Enstörkondensatoren überbrückt und erneut angeschlossen - nüscht!
Muß ich jetzt, wozu ich stark tendiere, davon ausgehen, daß auch dieser Motor defekt ist (es ist immerhin laut Verkäuferangaben ein Teil aus einem 87er Suburban) oder habe ich irgendeine andere Fehlerquelle einfach bisher übersehen (was gut sein kann, denn ich bin kein Elektrikspezialist; und der Verkäufer versicherte mir, der Motor sei funktionstüchtig) ... Bin ein wenig ratlos. Ohne Scheibenwischer kann ich den Dicken bei der derzeitigen Wetterlage fast gar nicht benutzen, was mein diesel-verliebtes Herze mit Trübsinn füllt ...

Falls jemand noch 'ne zündende Idee hat ... immer her damit ...

Viele Grüße!
Thomas

Hallo Gregor,

danke für die schnelle Antwort! Auf alle Fälle eine wertvolle Info, da der Motor u.U. doch funktionstüchtig ist.

Von dieser Kurzschlußbremse höre ich das erste Mal! Mußte erstmal danach googeln. Wenn ich das richtig verstanden habe, sorgt die dafür, daß der Motor in seine Ausgangsstellung zurückfährt, wenn man den Stromfluß unterbricht. DAS funktionierte übrigens auch nicht, als die Wischer noch gingen. Die Blätter blieben immer genau da stehen, wo sie sich zum Zeitpunkt des Ausschaltens gerade befanden.

Die Anschlüsse sind bei mir mit A,B und C gekennzeichnet. Die Spannung lag bei einem der äußeren Pole, also A oder C an, meiner Meinung nach. Muß ich nochmal genau kontrollieren, hatte das Prüfgerät von einem Nachbarn geliehen. Jetzt gilt es also herauszufinden, wieso dieses "Dauerplus" nicht anliegt...

Hallo Gregor!

Ja, die Spannung war nur in Stellung "LO" zu messen. Also weder bei "Aus" noch bei "HI". Die Belegung der POle A = lila, B = grau und in C gehen zwei so gelb-weißliche Kabel. Am Motorgehäuse habe ich kein extra Massekabel gesehen

Hmmm , bei den alten Ford Trucks aus der 9000 Serie ist die Masse durch die Verschraubung vom Wischermotor an die Karosserie hergestellt , da gibt es keine Masse über die Kabel , das ist vielleicht bei den ex Army-Trucks genau so , aber da bin Ich nicht im Bilde , allerdings wäre das eine Möglichkeit .
Haben wir hier keinen Hauptberuflichen Kupferwurmjäger aus der Autobranche im Forum , so einer müsste doch die Schaltung aus dem F F wissen .

greetings
Midnightflyer

@Gregor

Zitat

Kannst Du an den Anschlüssen Zahlen als Bezeichnung entdecken?

Nochmal zu der Kennzeichnung der Pole: ich habe hier in den Unterlagen einen Schaltplan des Wischermotors gefunden, eine Kopie aus dem Manual. Demnach wäre am Stecker der Pol Nr.92 mit Pink, der Pol Nr.91 mit grau und der Pol Nr. 93 mit den beiden weißen Kabeln verbunden. Dieser Reihenfolge ensprechen die motorseitgen Kontakte 1, 2 und 3. Ein Erdungszeichen ist auf dem Schaltplan beim "suppressor assy" eingezeichnet, welches sich zwischen Stecker und Motor befindet. Ich vermute, damit sind die Entstörungskondensatoren gemeint, welche ja auch an der Karosse verschraubt sind.

Weiß nicht, ob diese Infos in irgendeiner Hinsicht hilfreich sind?

Hallo Gregor,

ob der eine Intervallschaltung hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau - es gibt halt die Schaltstufen "Lo" "Hi" und "Mist". Aber wie gesagt, die Wischer gingen von Anfang an sowieso nur mit einer Geschwindigkeit, egal was man eingestellt hat.
Inwiefern ist denn diese Intervallgeschichte relevant?

Ich habe heute mal eine Werkstatt konsultiert.Der Austauschmotor wurde getestet - er funktioniert. Ich habe dem Meister auch den entsprechenden Stromlaufplan gezeigt und er meinte, wir müßten wahrscheinlich eine neue Dauerplusverbindung herstellen, entweder direkt von einem Batteriepol weg oder über die Zündung. Welches der Dauerpluspol am Stecker ist, läßt sich per Ausschlußverfahren ja eigentlich einfach herausfinden: Pol 93 (der doppelt belegte) ist Masse und derjenige Pol, an welchem nur in Stellung "LO" Spannung anliegt, ist der Pluspol vom Schalter. Der übrigbleibende müßte dann Dauerplus sein.
Sehe ich das richtig?

Beste Grüße!
Thomas

Na "Mist" (Nebel) ist nur einmal Wischen. Quasi, wenn du halt mal durch ne Pfütze gefahren bist.
Nimm Dauerplus auf jeden Fall von der Zündung.

So, jetzt nochmal ein feedback von mir zu der leidigen Geschichte für die, die es interessiert. Wir haben es gestern mit viel Rätselraten, Fluchen und halber Verzweiflung dann doch noch hinbekommen, das Ding wenigstens provisorisch wieder zum Laufen (resp.Wischen ) zu bringen.

Zunächst haben wir am Verbindungsstecker nochmal alles gegen Masse gemessen ... und siehe da: Gregor hatte völlig recht ... Weiß (93) war das Dauerplus, was bei aktivierter Zündung anlag. Da dies der einzige Pol war, an dem eine Spannung meßbar war, gingen wir davon aus, daß wahrscheinlich doch der Schalter defekt ist. Da ich für diesen keinen Ersatz da hatte, haben wir einen anderen Schalter genommen; haben Plus abwechselnd auf Pink und Grau gelegt - ohne Erfolg. Wie halt Gregor richtig gesagt hatte: Es fehlte einfach die Masse! Ein Rätsel, wie der Motor vorher gelaufen ist! Haben auch noch probiert, über das Motorgehäuse Masse zu bekommen - ging auch nicht. Zu guter Letzt haben wir dann Pink auf Masse gelegt und das Dauerplus von der Zündung gekappt und direkt von der Batterie geholt. Dann ging es. Jetzt läuft der Motor wieder ... er dreht entgegengesetzt als über Zündung geschaltet und läuft ungefähr doppelt so schnell ...

Werde das jetzt erstmal so auf sich beruhen lassen und schauen, ob ich mit der Lösung leben kann; das Wechseln des Wischerschalters in der Lenksäule soll ja eine recht mühselige Frickelei sein, habe ich mir sagen lassen.

Danke nochmal an alle für die Hilfe, besonders an Gregor, der sich mächtig ins Zeuch jelecht hat für mich!

Beste Grüße aus dem Allgäu!
Thomas