ADAC schuldet eine halbe Milliarde Euro Steuern
09.03.2014, 12:46 Uhr
ADAC-Skandal und kein Ende in Sicht: Der Münchener Autoclub führte nach "Spiegel"-Informationen jahrelang keine Versicherungssteuern an den Bund ab. Steuerfahnder argwöhnen, das sei wissentlich geschehen.
Hamburg/München. Der ADAC muss einem Bericht des "Spiegel" zufolge rund eine halbe Milliarde Euro Steuern nachzahlen. Der Verein schulde dem Bund Versicherungssteuern in dieser Höhe, zitierte das Magazin am Sonntag vorab aus einem Vermerk des Bundesfinanzministeriums.
Der Autoclub führte demnach für die Geschäftsjahre 2007 bis 2009 keine Versicherungssteuer ab, obwohl die Mitgliedschaft in dem Autoclub "ein versicherungssteuerrechtlich relevantes Versicherungsverhältnis begründet" - gemeint ist damit laut "Spiegel" etwa die Unfall- und Pannenhilfe.
Auch in den Folgejahren hat der ADAC die Steuern demnach nicht gezahlt. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte am Sonntag, zu Einzelfällen nehmen das Ministerium keine Stellung. Ein ADAC-Sprecher bestätigte: "Die Thematik ist uns bekannt." Über die Höhe der Summe und weitere Einzelheiten könne im laufenden Verfahren jedoch nicht gesprochen werden.
Die Steuerfahnder argwöhnen laut "Spiegel", dass der ADAC die Versicherungssteuer wissentlich nicht gezahlt hat: "Aus Sicht der Prüfer haben sich Anhaltspunkte für eine Steuerhinterziehung ergeben", heißt es demnach in dem Papier.
Das Finanzministerium teile diese Auffassung aber nicht, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei nicht eingeleitet worden, berichtete der "Spiegel". Dennoch muss der ADAC die ausstehende Steuerschuld nachzahlen.
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